Unsere Versprechen und Grüße

n einer typischen „Pfadfinderkarriere“ legt man gleich mehrere Versprechen ab: Wenn man in eine neue Altersstufe aufgenommen wird, wird nach einer gewissen Zeit, in der sich Gruppe und „Neuling“ kennen lernen das Versprechen abgelegt: Gegenüber der Gruppe und den Lebensidealen der Weltpfadfinderbewegung.

Versprechensfeier in der Pfadfinderstufe 2004

Dabei kommt es nicht darauf an, einen auswendig gelernten aber leeren „Wortschwall“ gut aufzusagen, sondern auf das Herz derjenigen, die bereit sind ihr Versprechen abzulegen.

In der dpsg gibt es kein fest formuliertes Pfadfinderversprechen. Vielmehr sehen wir auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen des Einzelnen eine Reflexionsebene, auf der jeder sein eigenes, persönliches Versprechen formuliert. Damit dies nicht in einem „luftleeren Raum“ hängen bleibt, orientiert sich die Formulierung an den drei Prinzipien der Weltpfadfinderbewegung:

  1. Duty to God – Verantwortung gegenüber Gott
  2. Duty to Others – Verantwortung gegenüber Anderen
  3. Duty to Self – Verantwortung gegenüber sich selbst

Als Teil der internationalen Pfadfinderbewegung haben wir im Stamm, basierend auf der internationalen, historischen Vorlage, einen Teil unseres Versprechens vorformuliert. Dies hilft uns bei Begegnungen, unser Versprechen gemeinsam mit anderen Pfadfindern erneuern zu können:

„Bei meiner Ehre verspreche ich, dass ich mein Bestes tun werde, Gott und meinem Land¹ zu dienen; anderen Menschen zu helfen und das Pfadfindergesetz zu befolgen.“

Bei seinem Versprechen zeigt ein Pfadfinder auch zum ersten Mal den Pfadfindergruß mit der rechten Hand. Diese wird auf Kopfhöhe gehoben, die drei mittleren Finger stehen nach oben, während die Daumenkuppe auf dem Fingernagel des kleinen Fingers zu liegen kommt:

die rechte Hand beim Pfadfindergruß

Die drei erhobenen Finger stehen dabei für die drei „Duties“ des Versprechens gegenüber Gott, Anderen und sich selbst. Daumen und kleiner Finger zeigen den Anspruch, dass der Große (auch der Stärkere oder schon Wissende) den Kleinen (auch den Schächeren oder noch Unwissenderen) schützt.

Die Wölflingsstufe, die eine Art „Vorstufe“ zu den Pfadfindern bildet, hat eine einfachere gut merkbare Versprechensformel, die sich ebenfalls an der internationalen Vorgabe orientiert. Sie lautet:

„Ich will mein Bestes tun und unsere Regeln achten.“

Darin werden die zwei Grundanforderungen an die Mitglieder dieser Altersstufe formuliert:

  1. Das Bemühen sein Bestes zu geben (uns sich damit so gut es eben geht einzubringen)
  2. Das Bemühen unsere Regeln zu beachten (die das Zusammenleben in der Wölflingsmeute regeln und dort gemeinschaftlich entwickelt werden)

Bei den Wölflingen wird noch kein individueller Zusatz angeschlossen, weil dies die Wölflinge unserer Erfahrung nach häufig noch überfordert. Statt dessen lautet der Zusatz unserer Meute für alle gleich und drückt aus, wie wir bei den Pfadfindern miteinander umgehen wollen:

„Als guter Freund nehme ich Rücksicht auf andere.“

Beim Versprechen zeigt der Wölfling zum ersten mal den Wölflingsgruß mit der rechten Hand. Diese wird auf Kopfhöhe gehoben, wobei Zeige- und Mittefinger nach oben auseinandergespreizt werden, während sich die übrigen drei Fingerkuppen berühren.

die rechte Hand beim Wölflingsgruß

Die Hand zeigt so einen „3D“-Wolfskopf: Zeige- und Mittelfinger sind die Ohren und verweisen auf die beiden Versprechenselemente. Die übrigen drei Finger bilden die Schnauze des Wolfs.

¹Der Begiff (Vater-)“Land“ dieser historischen Formulierung versteht sich erst richtig im Bezug auf das „Teil der Gesellschaft sein“ und die damit verbundene Ver- antwortung für das Gemeinwohl. Nationalistisches Gedankengut lehnen Pfadfinder grundsätzlich ab.